Dragon Dreaming – Projektarbeit zyklisch gestalten

jb. Im Juni 2023 fand im Gemeinschaftsbüro Wurzelwerk in Solothurn ein zweitägiger Dragon Dreaming-Workshop statt. Diese sehr intuitive und spielerische Methode für Projektentwicklung beinhaltet die Phasen Träumen (Visionieren), Planen, Handeln und Feiern (Ernten & Reflektieren). Sie finden in einem zyklischen Ablauf statt. Meine wichtigsten Learnings und was das Träumen und Feiern mit Frauen und Leadership zu tun hat, kannst du in diesem Blogbeitrag nachlesen.

Die Dragon Dreaming-Trainerin Luise Ogrisek reiste mit wunderbarem Kursmaterial, viel Wissen und einem erlebnisbasierten Programm aus Wien zu uns ins Wurzelwerk, um den Teilnehmenden die Methode Dragon Dreaming näher zu bringen. Diese führt von einer Projektidee zur gemeinsamen Vision, Planung und Rollenverteilung, um danach in die Umsetzung des Projekts starten zu können.

Da alle Teilnehmenden mehr oder weniger mit dem Thema Soziokratie zu tun hatten, entschieden wir uns an einem Projekt zur „Verbreitung der Soziokratie in der Deutschschweiz“ die Prozessschritte durchzuspielen. Meine wichtigsten persönlichen Learnings und Aha-Erlebnisse:

Die 25%-Verteilung

Für eine ideale Balance und einen regenerativen Kreislauf sollten in die vier Phasen je 25% unserer Ressourcen fliessen, damit ist Zeit, Geld und Energie gemeint. In unserer Kultur kommen Träumen und Feiern oft zu kurz. Der Blick aufs Rad hilft mir hier Gegensteuer zu geben und zumindest Schritt für Schritt in Richtung einer ausgewogeneren Verteilung zu gehen.

Spielerisch der Intuition mehr Raum geben

Besonders in der Planungsphase fördert das Vorgehen im Dragon Dreaming eher unsere intuitive und spielerische Seite. Es kommt mir entgegen, dass keine Tabelle ausgefüllt wird, sondern ein Netzwerk von Aufgaben auf einer sinnlich ansprechenden Wand entsteht.

Auch für eine erste Budgetschätzung gibt es einen spielerischen Ansatz. Um das Gehirn abzulenken, trommeln wir mit verschiedenen Rhythmusinstrumenten zur intuitiven Nennung von Zahlen – wir rechnen mit Arbeitstagen. Ich bin beeindruckt wie schnell wir zu einer ersten gemeinsamen Schätzung kommen.

100% No Compromise

Im Dragon Dreaming gilt es gross zu fühlen und zu denken und keine faulen Kompromisse einzugehen. Vom „sowohl als auch“ ausgehend wird davon ausgegangen, dass jede Person 100% ihres Traums einbringen und sogar verwirklichen kann. Wie erfrischend und lustvoll dieses Prinzip ist – es begeistert und motiviert.

Das tun, wovor ich Angst habe

Die Rollenverteilung läuft selbstorganisiert nach eigener Wahl ab. Auch hier steht die Frage im Vordergrund, wo die Motivation hoch ist, ohne die notwendigen Kompetenzen ausser Acht zu lassen. Wo möchte ich eine Lead-Rolle übernehmen, wo mitarbeiten, wo als Mentor:in wirken? Und hier steckt also der Drachen: Ich wähle mir Rollen, die mir im ersten Moment Angst machen. Nur so komme ich in meine Wachstumszone, kann die Angst transformieren und Energie freisetzen. Genial, wie so die persönliche Entwicklung aller Beteiligten angeregt wird.

Tiefe Verwandtschaft mit der Arbeit von momo&ronja

Bei momo&ronja haben wir von Beginn weg mit den drei Dimensionen „Dienst an der Erde“, „kooperatives Miteinander“ und „persönliche Entwicklung“ gedacht und gearbeitet. Diese Dimensionen sind auch im Dragon Dreaming wichtig: Nicht nur in der Haltung und Philosophie kommen sie vor, sondern auch ganz konkret auf der gemeinsamen Aufgabenplanungswand genannt Kirabirrdt. So werden diese übergeordneten Prinzipien greif- und lesbar. Sie können bewusst in der Planungphase gestaltet werden. Wie freue ich mich über diese Überschneidung!

Neue Wege in der Führung

Wenn ich dem Träumen und Feiern mehr Gewicht gebe, trage ich bei zu mehr Regeneration. Wenn wir wieder mehr ein Kreislaufbewusstsein entwickeln, uns dieses in Erinnerung rufen und mutig unsere Arbeitswelt Schritt für Schritt danach ausrichten, können wir uns mit der Erde und der Natur verbinden und Teil der Lösung werden.

Träumen und Feiern und allgemein die Intuition sind dem weiblichen Prinzip, das in allen Menschen wohnt, zugeordnet. Ich möchte als Frau mutig vorangehen und diesen Werten mehr Raum geben – in mir und in meiner Umwelt. So habe ich einen Leadership-Workshop speziell für Frauen entwickelt, die ganz aus sich selbst und in echter Verbindung mit anderen und der Natur führen und wirksam sein möchten. Der nachfolgend beschriebene Workshoptag kann dafür Anfang oder Vertiefung sein.


Regenerative Leaderinnen Retreat für Frauen

Suchen Sie als Leaderin nach neuen Wegen, wie Sie in einer authentischen Weise führen können – sich selbst und andere? Wie können wir Wechselwirkungen des Inneren und des Äusseren erkennen und darin als Leaderin authentisch sein? Machen Sie sich Gedanken über die Herausforderungen der Welt und möchten zum Besseren beitragen – das «Wie» ist Ihnen dabei genauso wichtig wie das «Was»?

Dieses Retreat ermöglicht eine bewusste Auszeit aus dem Alltag mit “Zeit für sich selbst” sowie das Eintauchen in achtsam gestaltete Lernräume für die Auseinandersetzung mit inneren Entwicklungsprozessen und der Stärkung unserer Beziehung zur Natur und der uns umgebenden Welt unter Einbezug aktueller struktureller Verhältnisse. Wir lernen Ansätze kennen, die uns in unserer Rolle als Leaderin neue Räume öffnen können.


Jeannine Brutschin hat 2017 gemeinsam mit Kim Jana Degen die Organisation momo&ronja gegründet. „Als soziale Unternehmerinnen engagieren wir uns für eine zukunftsfähige Gesellschaft. Zudem können wir mit momo&ronja unsere Erfahrung einer tiefen Verbundenheit mit der Natur in ganz konkreten Angeboten und Projekten zum Ausdruck bringen.“


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