Was blüht denn da?

Das Gemeinschaftsbüro Wurzelwerk entfaltet sich.

kjd. Menschen, die nah an momo&ronja dran sind, hören seit drei Monaten eigentlich nur noch „Henzihof“. Dieser Ort in Solothurn, wo wir uns gerade einrichten, ist der Fokus unserer aktuellen Aktivitäten. Im neusten Newsletter berichten wir ausführlich darüber, was hier entsteht und wie Interessierte mitmachen können. Einen Raum zu haben, den wir selbst gestalten und jederzeit unseren Bedürfnissen entsprechend nutzen können, das ist ein Meilenstein auf dem Herzensweg mit momo&ronja.

Während ich im vergangenen Winter aufgrund einer Lebenskrise – Neuorientierungsphase eine Auszeit vom Beruf einlegte, hat Jeannine das Heft für dieses anspruchsvolle Projekt in die Hände genommen. In den ersten Schritten vor Ort waren neben dem naturnahen Architekten Thomas und besten Freundinnen auch unsere Familien eng involviert. Es hat mich berührt, Jeannines Söhnen seit langer Zeit wieder zu begegnen und kleine Einblicke in ihre Lebenspfade zu erhalten. Während Jeannine die Fackel der Vision durch alle Herausforderungen getragen hat, hätten wir dieses Projekt ohne die praktische Unterstützung von Martin, meinem Ex-Partner, nicht stemmen können. Für mich war sein Engagement bei allem Segen und Schmerz ein wichtiges Tor zur Heilung. Jaron, unser gemeinsamer Sohn, hat sich auf der Baustelle sogleich heimisch gefühlt.

Das Angebotsbouquet wird neu gemischt.

Im Rahmen dieser grund-legenden Veränderung stellen wir uns wieder einmal die bekannte Frage der Webseite: Deuten die gewählten Worte und Bilder noch auf das, was wir von momo&ronja jetzt sagen und zeigen wollen? Fühlen sich die beschriebenen Angebote weiterhin lebendig an? Wo fliesst Energie, wofür brennen wir aktuell und was davon ist auf der Webseite noch nicht spürbar.

Ich freue mich, wenn es sich für Jeannine und mich – und für den Moment – wieder stimmig anfühlt. Dann hört ihr bestimmt von uns, gerade befinden wir uns noch im Skizzenstadium…

Eckhart Tolle – siehe Buch unten – empfiehlt für solche Aufgaben übrigens

Halte, wann immer du auf eine Antwort, eine Lösung oder eine kreative Idee wartest, einen Augenblick im Denken inne und konzentriere deine Aufmerksamkeit auf dein inneres Energiefeld. Werde der Stille gewahr. Wenn du dann wieder zu denken beginnst, ist dein Verstand frisch und kreativ. Mache es dir bei jeder Geistestätigkeit zur Gewohnheit, alle paar Minuten hin und her zu wechseln zwischen Denken und innerem Lauschen oder innerer Stille.
Anders ausgedrückt: Denke nicht bloss mit dem Kopf, denke mit dem ganzen Körper.

Eckhart Tolle, Leben im Jetzt, p. 73

Ich übe mich in Gegenwärtigkeit.

Dieses innere Lauschen und die Körperintelligenz in unserer Arbeit zu leben, das erfüllt mich mit Glückseligkeit. Vor Kurzem habe ich mit Florentin Abächerli über unsere geteilte Liebe zur Aufstellungsarbeit gesprochen. Für mich verbindet sich in diesem Instrument der intelligente Körper, das offene Herz und der durchlässige Verstand mit einem Feld kollektiver Weisheit. Meine Erlebnisse damit sind intensiv, präzis und heilsam.

Von Jack Kornfield habe ich dann gehört „The body experience is a here and now experience.“ Ich glaube, genau deshalb rückt der Körper zur Zeit in den Vordergrund meiner Aufmerksamkeit. Das Wahrnehmen über die Sinne, das Spüren des Atemflusses und das Erleben meines Körpers von innen erkenne ich als konkrete Gelegenheiten, ganz hier und jetzt zu sein.

Gegenwärtig sein und Präsenz als Zustand beschäftigen mich intensiv. Seit Februar ’20 befinde ich mich in der Weiterbildung für ‚Personenzentrierte Gesprächsführung‘ bei Florian Christensen und schwärme bei jeder Gelegenheit davon. Carl Rogers, als Begründer dieses Ansatzes, spürte gegen Ende seines Lebens eine Ahnung, dass in der Begleitung von Menschen ergänzend zu ’seinen‘ drei bekannten Variablen Empathie, Wertschätzung und Echtheit auch präsent sein und Präsenz eine fundamentale Rolle spielen.

Ich wünsche mir, dass Menschen an allen Lernorten, im Gesundheitswesen, im Coaching jeder Art, der sozialen Arbeit und persönlichen Begegnungen erleben dürfen, was Rogers bereits in den 1950/60 Jahren als Perlen entdeckt und beschrieben hat. Meine aktuelle Lektüre umkreist in etwa diesen Blogabschnitt.

Ich bin. Naturinspiriert.

Den letzten Weiterbildungstag haben wir zudem draussen verbracht. Das ‚Klassenzimmer Natur‘ ist mir von meinem Studium als Lernsetting und wirkungsvolle Intervention bekannt. Das natürliche Umfeld wird zum Erfahrungsraum, der zu vielerlei äusseren und inneren Erkundungen einlädt. Mit grosser Freude durfte ich erneut miterleben, wie Menschen durch die Nähe zur Natur gleichzeitig sich selbst näher kommen.

Die Natur hält auch bei Fragestellungen, welche thematisch nicht ‚die Umwelt‘ betreffen, erstaunliche Anregungen für uns bereit. An dieser Stelle ein besonderes Dankeschön an Manuela Burkhalter, die mich an einem persönlichen Wendepunkt mit kraftvoller Achtsamkeit in den Wald begleitet hat.

Ich freue mich von Herzen, dass Jeannine und ich in diesem Naturbereich mit Beatrix Angst und Felix Hollenstein gemeinsame Wege betreten. Für mich fühlt es sich bei den Treffen an, als würden wir jedes Mal neu aus den vier Himmelsrichtungen zu einander finden. Unsere Perspektiven bereichern sich und es verbinden uns tiefgreifende Erfahrungen in und mit der Natur. Was hier wohl entstehen wird…

Ich persönlich möchte dazu beitragen, dass Menschen erleben, wie die Natur sie ganz konkret dabei unterstützt, ihren stimmigen Platz im Leben zu finden und einzunehmen. Ich wünsche mir, dass die Verbundenheit von allem Lebendigen zunehmend als ganz natürlicher Zustand erfahren wird.

Weitblick Henzihof – zwischen Himmel und Erde – sinnlich im Moment – naturinspirert

Beitragsbild von Francesco Ungaro auf Unsplash


Kim Jana Degen hat 2017 gemeinsam mit Jeannine Brutschin momo&ronja gegründet. „Wir begleiten Menschen auf dem Herzensweg. Mit momo&ronja legen wir Wert auf das Zusammenspiel von innerem und äusserem Wandel. Unsere tiefe Verbundenheit mit der Natur findet Ausdruck in konkreten Angeboten und Projekten.“


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